Zwangspause für polnischen LKW-Fahrer

Nienburg – Nur noch mit dem Kopf schütteln konnten die Beamten der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Nienburg/ Schaumburg am Mittwoch bei der Kontrolle eines Lkw-Zuges mit polnischen Kennzeichen über so wenig Gefahrenbewusstsein eines Lkw-Fahrers., Die Luftdruckleitung der Bremse war undicht, zwei Reifen bis auf den Stahlgürtel abgefahren, der Aufbau schleifte aufgrund eines Federdefektes am Reifen, um nur die gröbsten Mängel zu nennen. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn der Fahrer eine Gefahrbremsung hätte durchführen müssen oder einer der Reifen während der Fahrt geplatzt wäre, so einer der Beamten. Schuhe aus China, geladen im Hamburger Hafen, wollte der polnische Fahrer über Land- und Bundesstraßen nach Tschechien transportieren. Nach Feststellung von POK Schimkowiak, Leiter der Kontrollstelle, wird die B 214 häufiger von ausländischen Lkw benutzt, um Mautgebühren zu sparen. Bei den regelmäßigen Kontrollen der Polizei werden auch immer wieder Lkw mit solch gravierenden technischen Mängeln festgestellt und stillgelegt. Für die Fahrer bringt dies fast immer eine Trennung von der Familie von über einer Woche mit sich. Aus Kostengründen halten sie sich in dieser Zeit in ihren Lkw-Kabinen auf, bis die Unternehmer die Reparaturen vor Ort in Auftrag gegeben haben oder die Fahrzeuge auf Tiefladern zurückholt werden. Gegen den Fahrer und den Halter des Lastzuges wurden Bußgeldverfahren eingeleitet und Sicherheitsleistungen in Höhe von 400,- Euro festgesetzt. Zudem kommen auf den Halter die Kosten des Sachverständigengutachtens zu. Neben den technischen Mängeln wurde auch noch festgestellt, dass der Lkw in einem Zusatztank Dieselkraftstoff aus Polen mitgebracht hatte, was einen Steuerverstoß darstellt. Neben der fälligen Nachversteuerung ergeht hierzu ein zusätzlicher Bußgeldbescheid der Zollbehörde.(Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg)