Opel

Der heutige Blitz im Logo von Opel war ursprünglich einmal ein Zeppelin und stand als Zeichen für technischen Fortschritt.

Das allererste Logo der Opel-Werke bestand aus den Initialen „A“ und „O“ des Firmengründers Adam Opel. Ab 1935 war das Markenzeichen ein stilisierter Zeppelin, umgeben von einem Kreis, der ein Rad symbolisierte. opel-blitzAb den 1960-er Jahren nahm der Zeppelin immer mehr die Gestalt eines Blitzes an, der erstmals 1963 offiziell das Firmenlogo schmückte. Geblieben ist in all den Jahren das stilisierte Rad.

Die Wiege für die heutige Weltmarke Opel findet sich in einem Kuhstall in Rüsselsheim in der Nähe von Frankfurt. 1863 richtete sich dort Adam Opel eine Werkstatt zur Produktion von Nähmaschinen ein. 1868 baute Opel seine erste Fabrik, in der er bis 1880 20.000 Nähmaschinen herstellte.

Nach langem und hartnäckigem Zureden konnten die fünf Söhne von Adam Opel den Vater für die Idee gewinnen, Fahrräder zu bauen. 1886 war es dann soweit und Opel stellte neben Nähmaschinen  Fahrräder her.
Die Söhne von Opel waren erfolgreiche Radrennprofis. Ihre Erfolge im Radrennsport trugen auch zum Verkaufserfolg der Opel-Fahrräder bei und ließ Opel in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts zum größten Fahrradhersteller der Welt aufsteigen.

Einer weiteren Idee, Autos zu bauen, schloss sich der Firmengründer Adam Opel zu Lebzeiten nie an. Erst im Jahre 1899, 3 Jahre nach seinem Tod begannen seine Söhne mit dem Automobilbau.

Die Automobilproduktion begann mit dem Kauf der Firma Friedrich Lutzmann. Friedrich Lutzmann war u.a. Autokonstrukteur. 1897 hatte er auf der IAA sein Automobil der Öffentlichkeit vorgestellt.
Unter Lutzmann als Direktor der neuen Firma erschien noch im Jahr der Firmenübernahme der erste Opel unter dem Bezeichnung „Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann“. Das Fahrzeug leistete 3,5 PS und fuhr 20 km/h schnell. Bis zur Jahrhundertwende wurden von diesem Fahrzeugmodell die ersten elf Fahrzeuge ausgeliefert.

Nachdem Opel die Produktion von Autos aufgenommen hatte, lag es nahe, neben der Produktion von Fahrrädern auch ein motorisiertes Zweirad anzubieten. Im Jahre 1901 war es dann soweit. Das erste Zweirad von Opel verließ das Firmengelände. Das „Motorzweirad“ brachte 2 PS auf die Straße und kostete seinerzeit 700 Mark.

Obwohl Opel von Anfang an verschiedene Karosserie- und Motormodelle anbot, konnte sie nicht mit den damals hoch entwickelten französischen Automobilen konkurrieren, weshalb die Automobilproduktion vorerst eingestellt wurde.

Im Jahre 1902 ging Opel mit dem französischen Automobilhersteller Darraq einen Kooperationsvertrag ein und baute fortan auch wieder Autos. Zunächst einen Zweizylindermotor, ein Jahr später folgte dann der erste Vierzylindermotor.

Mit seinen Automobilen ging Opel früh auch auf die Rennstrecke. 1903 fand sich mit Carl Jörns ein talentierter Nachwuchsrennfahrer. Mit ihm als Pilot konnte Opel in dem folgenden Jahrzehnt Sieg um Sieg einfahren. Nicht zuletzt durch seine Rennerfolge verdankt Opel in diesen Jahren seine Verkaufserfolge.

1924 wurde das Werk in Rüsselsheim auf Fließbänder umgestellt. Opel war damit das erste Werk in Deutschland, das die Fließbandproduktion einführte. Dadurch konnten die Fahrzeuge günstiger produziert werden und waren so für eine breitere Schicht erschwinglich. Das Erfolgsmodell der Jahre hieß „Laubfrosch“.

1928 konnte Fritz von Opel (Enkel von Adam Opel) mit dem von ihm konstruierten Raketenfahrzeug RAK 2 auf der AVUS – Rennstrecke eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erreichen. 1929 unternahm er mit dem Raketenflugzeug RAK 1 den ersten bemannten Raketenflug.
Der Adelstitel „von“ findet sich von 1917 an im Namen Opel, nachdem der letzte Großherzog Ernst Ludwig die beiden Söhne von Adam Opel, Wilhelm und Heinrich Opel, in den großherzoglich hessischen Adelsstand erhob. Im Jahr darauf wurde auch der Sohn Carl in den Adelsstand erhoben.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise mussten Wilhelm und Fritz von Opel 1929 den Großteil der Aktien an den Automobilkonzern General Motors (GM) verkaufen. Zwei Jahre später gaben sie das Unternehmen ganz aus ihrer Hand, konnten aber erreichen, dass der Name Opel als eine eigenständige Marke mit eigener Modellreihe erhalten blieb.

1936 fanden auf deutschem Boden die XI. Olympischen Spiele statt, zu deren Ehre Opel das Modell Olympia präsentierte.
Im selben Jahr wurde die Fahrradproduktion an die Neckarsulmer Zweiradhersteller (NSU) verkauft.

1940 musste Opel seine Pkw-Produktion auf Anweisung des NS-Regimes einstellen und für die Wehrmacht Lkw, Waffen und Flugzeugteile produzieren.

Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Opel-Werke bereits ganz zu GM gehörte, hatte die Geschäftsführung von GM keine Bedenken sowohl in den USA als auch für den Kriegsgegner zu produzieren, insbesondere nachdem die Reichsregierung 1936 den Opel-Werken Steuerfreiheit eingeräumt hatte.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde unter anderem das Rüsselsheimer Werk, in dem der Kadett produziert wurde als Reparationsleistung demontiert und 1946 in der Sowjetunion wieder aufgebaut. Dort ging der Kadett unter dem Namen Moskwitsch 400 wieder in Produktion.

Opel selbst produzierte erst ab 1947 wieder Pkw. Auf dem Markt erfolgreiche Modelle (Kadett, Rekord, Ascona oder Manta) lässt Opel bis in die 70-er Jahre zu Deutschlands zweitgrößtem Automobilhersteller avancierten. Mitte 1964 verlässt der 5millionste Wagen das Band. 7 Jahre später hat sich mit dem Verkauf des 10millionsten Fahrzeugs der Absatz verdoppelt.

Wie die anderen Automobilhersteller erlebt auch Opel durch die 2. Ölkrise in den Jahren 1980 bis 1982 einen schweren wirtschaftlichen Einbruch. Opel muss tausende von Mitarbeitern entlassen.

Qualitätsprobleme, verfehlte Modellpolitik und Imageverluste gegenüber seinem Hauptkonkurrenten VW führen zum Ende der 80-er Jahre zu einem weiteren Rückgang des Marktanteils von Opel. In Filme wie „Manta – der Film“ oder „Manta, Manta“, in denen Opel Manta gegen VW Golf antritt, wurde ein Imageklischee dieser Zeit zu Kassenfüllern.

Mitte der 90-er Jahre gerieten Opel und VW durch die López-Affäre erneut in die Schlagzeilen, als dem ehemaligen Opel-Manager José Igancio López de Arriortua vorgeworfen wurde, im Jahre 1993 interne Unterlagen von Opel, vor allem über den gerade komplett neu entwickelten Opel Corsa B zu seinem neuen Arbeitgeber VW mitgenommen zu haben.

Innovative Technologien, eine attraktive und sportliche Modellpalette sowie eine neue Markenkampagne bringen den turn-around der Marke Opel Anfang des neuen Jahrtausends.

Im Jahre 2004 verlässt der 60millionste Opel das Werk. Ein Jahr später erobert Opel Platz 2 bei den Neuzulassungen zurück. Einen weiteren Erfolg kann Opel Anfang des Jahres 2008 mit dem Verkauf des 10millionsten Corsa verzeichnen. Damit gehört der Corsa zu dem meistgekauften Fahrzeug seiner Klasse.

2005 firmiert Opel von einer AG in eine GmbH um.
Heute ist Opel auf allen Kontinenten vertreten. Auf dem europäischen Kontinent und im Nahen Osten ist Opel die Hauptmarke von General Motors.
Zu den Schwesternfirmen von Opel zählen Vauxhall in Großbritannien, Holden in Australien, Saturn in Nord- und Chevrolet in Lateinamerika.


Foto:123rf.com