Kfz-Schiedsstellen wurden im Jahr 2013 stärker gefordert

Stärker gefordert wurden die bundesweit 130 Kfz-Schiedsstellen im vergangenen Jahr.

Insgesamt 11 669 Anträge von Werkstattkunden und Gebrauchtwagenkäufern bedeuten einen Zuwachs von 17,4 Prozent oder 1 725 Anträgen gegenüber dem Jahr 2012 (9 944 Anträge). Fast 89 Prozent und damit 10 370 Anträge wurden bereits im Vorverfahren geregelt. Die Schiedskommissionen befassten sich mit 1 299 Anträgen, das waren 11,1 Prozent mehr als im Jahr 2012 (1 161 Anträge). Das ergab die Schiedsstellenbilanz 2013 des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK).

6827″Die Zahl der Anträge bewegt sich im Rahmen der Werte der vergangenen sechs Jahre und entspricht damit einem Aufkommen, das wir erwarten konnten“, sagte ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz. So sei ein Wert zwischen 11 000 und 13 000 Anträgen pro Jahr die Regel. Das Jahr 2012 bildete hier mit unter 10 000 Anträgen eine Ausnahme. „Die Kfz-Schiedsstellen sind das anerkannte Instrument des Kfz-Gewerbes für aktiven Verbraucherschutz“, betonte Koblitz. Damit ließen sich Streitigkeiten zwischen Kunde und Kfz-Innungsbetrieb gütlich regeln, ohne dass es gleich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen müsse. Trotz des Anstiegs der Antragszahl im vergangenen Jahr sei die Reklamationsquote der Kunden mit 0,01 Prozent verschwindend gering. Das Kfz-Gewerbe wickelte im Jahr 2013 insgesamt rund 74 Millionen Wartungs- und Reparaturaufträge sowie über vier Millionen Gebrauchtwagenverkäufe ab.

Von den 1 299 Anträgen, die vor eine Schiedskommission gelangten, wurden 569 Verfahren (43,8 Prozent) durch einen Vergleich beendet. In 180 Fällen (13,9 Prozent) entschied die Kommission für den Antragsteller, in 326 Fällen (25,1 Prozent) ging das Verfahren zugunsten der Werkstatt beziehungsweise des Gebrauchtwagenhändlers aus. Die restlichen Verfahren (224 oder 17,2 Prozent) waren zum Ende des Berichtsjahres 2013 noch nicht abgeschlossen gewesen.

Hauptgründe: Rechnungshöhe sowie technische Mängel

Im Bereich Reparatur und Wartung gingen im Jahr 2013 insgesamt 9 914 Anträge bei den Schiedsstellen ein (Vorjahr 8 138), das sind rund 85 Prozent aller Anträge. Bei den Beweggründen steht nach Angaben des ZDK die Rechnungshöhe mit 3 617 Fällen knapp vor dem Punkt „unsachgemäße Arbeit“ (3 524). Um nicht in Auftrag gegebene und trotzdem durchgeführte Arbeiten ging es in 2 635 Fällen. Bei den Gebrauchtwagen-Schiedsstellen wurden im Jahr 2013 insgesamt 1 755 Anträge eingereicht (Vorjahr 1 806). Als den mit Abstand wichtigsten Grund nannten die Verbraucher laut ZDK in 1 452 Fällen „technische Mängel“. Bei 205 Anträgen führten die Kunden „Unfallschaden“ und in 43 Fällen eine „fehlerhafte Gesamtfahrleistung“ an.

Kompetente Fachleute in der Schiedskommission

Die Kfz-Schiedskommissionen sind mit kompetenten Fachleuten besetzt. Ihr gehören der zum Richteramt befähigte Vorsitzende sowie je ein Vertreter des Kfz-Gewerbes, des ADAC, ein öffentlich bestellter und vereidigter Kfz-Sachverständiger der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) und gegebenenfalls der Sachverständige einer anerkannten Prüfinstitution an. Dadurch finden sowohl die Handwerks- als auch Verbraucherinteressen gleichermaßen Berücksichtigung. Wer als Kunde einem Mitgliedsbetrieb der Kfz-Innung sein Vertrauen schenkt, kann sich im Streitfall an die Schiedsstelle wenden. Kosten entstehen dem Kunden dabei nicht. Innungsbetriebe sind am blau-weißen Meisterschild zu erkennen. Zu finden sind die Schiedsstellen im Internet unter www.kfz-schiedsstellen.de


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